Was über uns in der Zeitung stand....

Was über uns in der Zeitung stand....

Natur lockt Tausende an

Hannoversche Allgemeine Zeitung 02.09.13

 

 

Wie viele Pflanzen braucht man im Weltall?

Neue Presse 11.03.13

 

 

 

Das Schulbiologiezentrum blickt auf eine 130jährige Geschichte zurück.
Die Anfänge lagen 1883 in Kleefeld...

HAZ 14.02.13

 

 

 

Bioethanol-Projekt:

"Autofahren mit Mais? Deutsche Schüler lernen die Herstellung von Bioethanol"

in der auflagenstärksten Zeitung der Welt, der YOMIURI SHIMBUN
(Artikel vom 15. Dezember 2010)

 

Neue Presse 02.12.2010
Kultusminister Bernd Althusmann besucht das Schulbiologiezentrum:

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 02.12.2010

Minister im Garten

Lob für Schulbiologiezentrum

Kultusminister Bernd Althusmann hat gestern das Schulbiologiezentrum in Burg besucht, um sich selbst einen Eindruck von der Einrichtung zu verschaffen, die Land und Stadt gemeinsam tragen. Aus der eingeplanten einen Stunde wurden trotz der frostigen Temperaturen anderthalb, so interessiert zeigte sich Althusmann
an den verschiedenen Gewächshäusern, Gärten und vor allem Schülergruppen, die experimentierten und die
Natur beobachteten. Und da gab es viel zu sehen. In der Freiluftschule lernten Kinder der Egestorffschule, wie man im Freien ein Feuermmacht. Die Grundschüler beobachtetenmauch das unterschiedliche Verhalten vonm Haushühnern und Wildvögeln. Im Bienenhaus bereiteten sich zeitgleich Abiturienten der Goetheschule auf ihre Prüfung zu Evolution und Biodiversität vor. Zehntklässler der Integrierten Gesamtschule Mühlenberg beschäftigten sich mit nachwachsenden Rohstoffen und Grundschüler der Gebrüder-Körting-Schule studierten das Verhalten von Mäusen. Am Rande ging es auch um die seit Februar gekürzten Lehrerstunden, doch kurzfristig ist wohl nicht mit einer Wiederaufstockung zu rechnen. Ob nach dem doppelten Abiturjahrgang oder etwas später Chancen dafür bestehen, musste zunächst offen bleiben. Der Kultusminister fand lobende Worte für die Leistung des überregional anerkannten Zentrums, das auch in der Lehrerfortbildung eine wichtige Rolle spielt, und für das Engagement der Stadt bei seinem Erhalt. "Das Schulbiologiezentrum ist hochattraktiv und wird von vielen Schülern, Lehrern und Studenten genutzt." Die Landtagsabgeordneten Enno Hagenah (Grüne) und Wolfgang Jüttner (SPD) begleiteten den Minister. Hagenah hatte den Besuch vor rund einem halben Jahr angeregt. "Er hat das sofort aufgegriffen", berichtete Hagenah. Und am Ende sagte Althusmann, er wolle im Sommer wiederkommen.
VON BÄRBEL HILBIG

 

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 18.08.2009
Land kürzt bei Umweltbildung

Abgeordnete Lehrer im Schulbiologiezentrum sollen wieder in die Schulen zurück

VON BÄRBEL HILBIG

Das Land plant offenbar drastische Einschnitte im Schulbiologiezentrum.

Die Einrichtung beruht wesentlich auf der Arbeit der vom Land abgeordneten Lehrer. Angesichts des Mangels an Fachlehrern für Naturwissenschaften sollen die Pädagogen nun aber wieder stärker in ihren Stammschulen unterrichten.

„Die Lehrer bilden das pädagogische Fundament der Einrichtung. Dieses wird erheblich geschädigt“, sagt Hans-Dieter Keil-Süllow, Fördervereinsvorsitzender des Schulbiologiezentrums. Insgesamt arbeiten fünf Lehrer in der Einrichtung, drei davon Vollzeit. Die fünf Pädagogen geben 95 Unterrichtsstunden pro Woche. 25 Stunden sollen sie nun wieder in einer normalen Schulklasse stehen. Dazu kommen Unterrichtsvorbereitung und -nachbereitung, Konferenzen und Ähnliches.

In der letzten Ferienwoche erfuhren die Mitarbeiter per Telefon, dass ihnen – eigentlich schon mit Wirkung zum 1. August – ein Wechsel des Arbeitsplatzes bevorsteht. „Schriftlich liegt uns von der Landesschulbehörde bis heute nichts vor“, sagt Keil-Süllow.

Der Vorsitzende des Fördervereins hält die Planung für wenig ausgereift. „Die im Schulbiologiezentrum eingesetzten Lehrer haben eine immense Multiplikatorenfunktion.“ Sie unterrichten dort Lehramtsstudenten, bilden Lehrer fort, beraten ihre Kollegen, die im Zentrum Pflanzen, Tiere oder anderes Unterrichtsmaterial ausleihen und leiten Honorarkräfte, Gärtner und Tierpfleger an, die ebenfalls in die pädagogische Arbeit eingebunden werden. „Lehrer, die ihre Klassen ins Schulbiologiezentrum begleiten, lernen auch, wie ihre Kollegen dort Material im Unterricht einsetzen.“ Die Nachfrage sei so groß, dass der Förderverein etliche Honorarkräfte finanziert, berichtet Keil-Süllow. Außerdem engagieren sich zahlreiche Ehrenamtliche, oft selbst ehemalige Pädagogen.
„Doch ohne die Kontinuität bei den Lehrern ist das alles gefährdet.“

Bei der Stadt ist man auch über das ganze Procedere irritiert. Das Schulbiologiezentrum ist eine gemeinsame Einrichtung  von Stadt und Land zur Umweltbildung. Die Ausbildung und Weiterbildung von Lehrern ist Sache des Landes, sagt Petra Martinsen, Leiterin des Fachbereichs Schule. „Die Stadt engagiert sich mit  dem Zentrum umfangreich für staatliche Aufgaben.“ Dennoch erfuhr Martinsen nur am Rande und per Telefon von der Personalplanung. Schuldezernentin Marlis Drewermann hat das Land per Brief um eine Erklärung gebeten, bisher aber keine Antwort erhalten.

Die Grünen im Rat kritisieren die Kürzung. Die Landesregierung agiere konzeptlos, um einige Lehrerstunden zusammenzukratzen, sagt Regine Kramarek.
„Das Schulbiologiezentrum bietet praxisorientierte Unterrichtskurse für jährlich rund 15 000 Schüler.“ Ihr Ratskollege Mark Bindert fordert eine Aufstockung der Stunden statt der Kürzung. Stefan Politze, SPD-Landtagsabgeordneter, hat eine Anfrage gestellt: Die Auswirkungen für einen sonst so hoch gelobten außerschulischen Lernort seien erheblich.

Leserbriefe an: Leserforum@haz.de

Hannoversches Wochenblatt, 02.12.2009

Macht die Landesregierung das Schulbiologiezentrum platt?

Hannoveraner schütteln den Kopf über Einschnitte bei Personalausstattung

HANNOVER (r). Macht die Landesregierung das Schulbiologiezentrum Hannover
platt? Gönnt die Kultusministerin Hannover nicht den Erfolg dieser
wertvollen Einrichtung? Ganz Hannover ist aufgebracht, schüttelt den Kopf.
Nun äußert sich die Stadt.

Die Landeshauptstadt Hannover unterhält für die schulische Umwelterziehung
das städtische Schulbiologiezentrum mit zwei botanischen Schulgärten, der
Freiluftschule Burg und einer Zooschule.

Bislang wurde das Schulbiologiezentrum, Standort Botanischer Schulgarten
Burg, für die Unterrichtsarbeit vom Land mit drei Vollzeitlehrerstellen
ausgestattet. Laut Mitteilung der Landesschulbehörde soll diese Regelung nur
noch bis zum 1. Februar 2010 Bestand haben. Danach sollen dem
Schulbiologiezentrum 25 Anrechnungsstunden gestrichen werden, was im
Durchschnitt der Kürzung um eine volle Lehrerstelle entspricht.

Kultur- und Schuldezernentin Marlis Drevermann hatte sich an das
Kultusministerium gewandt und um den Fortbestand der bisherigen Ausstattung
mit Lehrerstunden gebeten, um das Programm des Schulbiologiezentrums auch im
kommenden Schuljahr gewährleisten zu können.
Auf dieses Schreiben hat das Kultusministerium erwidert, dass eine
Reduzierung der Anrechnungsstunden notwendig sei und darauf verwiesen, dass
das Schulbiologiezentrum sei Jahrzehnten über die höchste Zahl an
Anrechnungsstunden im Vergleich zu anderen außerschulischen Lernorten
verfüge. „Wir bedauern diese abschlägige Antwort des Kultusministeriums
außerordentlich“, so die Schuldezernentin.

„Das Schulbiologiezentrum ist eine anerkannte Einrichtung der Umweltbildung
und leistet seit Jahren ausgezeichnete Arbeit. Im Jahr 2008 wurden durch die
Lehrkräfte insgesamt 28.165 Schülerinnen und Schüler in 1.425 Klassen
unterrichtet, davon kamen rund 3.300 Schülerinnen und Schüler aus der
Region. Bezogen auf die unterrichteten Schülerzahlen in Relation zur Zahl
der vorhandenen Lehrerstunden liegen wir damit in Niedersachsen an der
Spitze. Mit den Kürzungen ließe sich dieses Pensum nicht mehr bewältigen.“

Die Stadt finanziert insgesamt 26 Mitarbeiter verteilt auf rund 21
Vollzeitstellen und beschäftigt zusätzlich zurzeit zwölf Auszubildende.
Diese Mitarbeiter sind keine Lehrkräfte, sondern gewährleisten den Betrieb
des Schulbiologiezentrums, die Pflege der Gärten und Tiere sowie die
Pflanzenlieferungen an die Schulen.

„Die geplante Streichung von 25 Anrechnungsstunden im Schulgarten Burg
bedeutet in der konkreten Arbeit den Verlust von weit mehr Stunden. Wenn bei
jeder der drei zurzeit beschäftigten Vollzeitlehrkräfte acht Schulstunden
wegfielen, bedeutete das nicht nur einen zusätzlichen Verlust durch
Fahrtzeiten zwischen den Dienstorten. Auch die so wichtige Präsenz außerhalb
der reinen Unterrichtszeit vor Ort wäre nicht mehr gewährleistet, da die
Lehrer dann verstärkt in den Schulalltag eingebunden wären und an
Konferenzen und anderen Veranstaltungen teilnehmen müssten. Ich appelliere
daher noch einmal dringend an das Kultusministerium, von Kürzungen bei den
Lehrerstunden des Schulbiologiezentrums abzusehen“, so Drevermann weiter.

 

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 19.08.2009
Kritik an Stundenkürzung
 
Nutzer verteidigen Schulbiologiezentrum

 
Das Kultusministerium hat auch gestern zu den angekündigten Stundenstreichungen im Schulbiologiezentrum nicht Stellung genommen, nachdem am Montag eine Prüfung des Sachverhalts angekündigt worden war. Die Landesschulbehörde hatte mitgeteilt, ein Viertel der Lehrerstunden abzuziehen.
Barbara Frank, schulpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, lobt die „beachtenswerte“ Arbeit des Zentrums. „Ich hoffe, dass sich trotz Lehrermangels an den Schulen eine andere Lösung finden lässt.“ Andere Kenner der Einrichtung werden in ihrer Kritik deutlicher.
„Ein Abbau würde langfristig aufgebaute Kompetenzen zerstören. Die Qualität der Lehrerausbildung würde leiden“, sagt Jörg Zabel vom Institut für Didaktik der Naturwissenschaften der Leibniz Universität. Die Uni nutzt das Schulbiologiezentrum für die praxisnahe Ausbildung der Lehramtsstudenten.
Axel Knoth, stellvertretender Leiter der Goetheschule, hebt das vielfältige Angebot für den gesamten naturwissenschaftlichen Unterricht hervor. „Das kann man am grünen Tisch, wenn man Stunden zusammenrechnet, gar nicht ermessen.“
Almut Ellenberg von der Hauptschule Badenstedt verweist auf die fächerübergreifenden Angebote der Lehrer am Zentrum, die Schülern zum Beispiel auch Lust auf Mathematik vermitteln. „Wenn die Mitarbeiter jetzt an verschiedenen Tagen stundenweise in die Schule gehen, sind sie auch für die Beratung nicht mehr erreichbar.“ bil

Leserbriefe an: Leserforum@haz.de

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 08.12.2009
Wulff lernt bei Ausbildung der Lehrer dazu

Besuch im Studienseminar

VON BÄRBEL HILBIG

Einen kleinen Einblick, unter welchen Bedingungen angehende Lehrer ausgebildet werden, hat Ministerpräsident Christian Wulff gestern bekommen. Er besuchte das Studienseminar Hannover I für Grund-, Haupt- und Realschule an der Berliner Allee, an dem Pädagogen nach dem Studium in der zweiten Phase ihrer Ausbildung betreut werden. Ausbilder sowie Referendare hielten mit den Problemen nicht hinter dem Berg. „Ich hoffe, Sie haben die räumliche Enge und technische Begrenztheit bei uns bemerkt", sagte Studienseminarleiterin Gudrun Mehrle zu Wulff beim Gang durch die kleinen Unterrichtsräume.

Die Ausbilder, die alle selbst auch noch als Lehrer an der Schule arbeiten, berichteten, dass viele Lehramtsstudenten sich von der Uni nicht ausreichend auf das Referendariat vorbereitet fühlen. „Das stellt Fragen an Wissenschaftsministerium und Unis", sagte Wulff. Bei den Ausbildern für Naturwissenschaften erkundigte er sich nach dem Einsatz neuer Medien, einem beliebten Thema bei zukunftsorientierten Ministerpräsidenten, und lernte ein wenig aus der Praxis. Für die Recherche sei das Internet sehr sinnvoll, hieß es.

„Aber Schüler begreifen dann, wenn sie Anschauliches sehen", sagte Ingrid Radicke, Fachseminarleiterin Biologie. Die Kürzungen im Schulbiologiezentrum seien deshalb schade. „Dort gibt es Beratung für junge Lehrer und Quereinsteiger."

Angesichts des Lehrermangels in manchen Fächern betreuen die Studienseminare auch zunehmend Quereinsteiger und Seiteneinsteiger, die – oft ohne pädagogische Erfahrung – aus anderen Berufen kommen.

Personalrat Amin-Uwe Zilling wies Wulff auf die deutlich schlechtere Bezahlung der Ausbilder für angehende Grund-, Haupt- und Realschullehrer im Vergleich zum Gymnasium hin. 1978 entsprachen die Zulagen von Ausbildern für Grundschullehrer zu Gymnasialausbildern dem Verhältnis 5:18. Dieses Jahr lag das Verhältnis bei 6:44. Wulff berichtete, dass kommende Woche eine Erhöhung der Ausbilderzulage beschlossen werden soll.

Am Ende zeigten sich die Gastgeber zufrieden mit dem Besucher: Immerhin kann sich keiner daran erinnern, dass je ein Ministerpräsident eines der Lehrerseminare in Hannover besichtigt hat.

 

Der Geschmack der freien Wildbahn... (HAZ 03.06.08)

 

 

 

HAZ, 07.07.2007
Wo Kinder zu Entdeckern werden

Die Freiluftschule Burg besteht seit 50 Jahren – und ihr pädagogisches Konzept überzeugt noch immer

Von Bärbel Hilbig
Noch bevor es am Freitag richtig losging mit der 50. Geburtstagsfeier für die Freiluftschule Burg, konnten die Gäste hautnah erleben, worum es an dieser besonderen Schule eigentlich geht: Kinder der Peter-Petersen-Schule, die bei der Feier singen und tanzen wollten, waren spontan in den Wald gerannt, und dort entdeckten sie lauter kleine Frösche. „Wir haben es kaum geschafft, sie rechtzeitig zurückzuholen“, sagt Klassenlehrerin Dagmar Vincentz.
Wie diese Drittklässler haben im Laufe eines halben Jahrhunderts rund 85 000 Schüler aus Hannover eine Woche auf dem 6,5 Hektar großen Gelände die Natur entdeckt. Und wenn das Wort „Freiluftschule“ fällt, erinnern sich viele Hannoveraner mit Rührung an eine besonders interessante und spannende Woche in ihrer Schulzeit. Heute besuchen pro Woche zwei Klassen, meist aus dem dritten oder vierten Schuljahr, das Holzhaus mitten in einem Waldstück, das zum Schulbiologiezentrum gehört.

Seit 50 Jahren lernen Kinder in Burg unter freiem Himmel...
 
 

...wie die Drittklässler, die mit Lehrerin Dagmar Vincentz an Malvenblüten schnuppern.
Fotos: Blüher/privat
„Ein Eichhörnchen, das von Ast zu Ast springt, ist wichtiger als meine Ansage“, erklärte Leiter Winfried Noack eines der Prinzipien der Freiluftschule. Es gebe kein festes Thema, keine Medien, keine Schulzeiten mit Pausenklingel. „Wir arbeiten mit dem, was den Kindern lebendig vor Augen ist – ohne Zeitdruck, aber dafür umso eindrucksvoller.“ Wie wichtig das ist, betonte Harald Gropengießer, Professor für Didaktik der Biologie an der Leibniz-Uni: „Vielen Kindern ist die lebendige Welt heute fremd. Aber unser Denken gründet auf Erfahrung.“
„Das pädagogische Konzept ist so frisch wie zu Beginn“, lobte Schuldezernent Harald Böhlmann. Das sei angesichts der geringen Haltbarkeit vieler pädagogischer Ideen besonders erstaunliche. Auch darum wurde Winfried Noack am Freitag nach 22 Jahren als zweiter Leiter der Freiluftschule nur mit großem Bedauern in den Ruhestand verabschiedet – und mit herzlichen Dankesworten der Schulverwaltung. Vorgänger Herbert Boldt stand der Schule sogar 28 Jahre vor. Klaus Thomaier, der Leiter des Schulbiologiezentrums, hob hervor, dass Noack stets die Fähigkeit bewahrt habe, die Kinder so mitreißend zu begrüßen, als sei es das erste Mal.
Nächste Woche stellt Noack diese Fähigkeit noch einmal unter Beweis. Aber auch die Nachfolge an der Freiluftschule ist schon geregelt: Grundschullehrerin Bettina Knälmann wird Kindern künftig die Natur näherbringen.

 

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 23.05.2008

Japaner staunen über grüne Gärten
Besuch im Biologiezentrum - Von Bärbel Hilbig

Im Schulbiologiezentrum geben sich diese Woche die internationalen Gäste die Klinke in die Hand. Prof. Osamu Abe aus Tokio ist in seiner Heimat Regierungsberater für die Erziehung zur nachhaltigen Entwicklung. „In Japan haben wir das sogar als weltweit Erste per Gesetz verankert.“ Dennoch sieht er neidisch bewundernd auf Dinge wie die Förderung von Solarenergie in Deutschland. „Bei uns kommt nicht viel in Bewegung.“ Gemeinsam mit Tadashi Kawashima, der ein großes nichtstaatliches Umweltbildungsprojekt in einer japanischen Bergregion leitet, besichtigte Abe das Schulbiologiezentrum, testete nebenbei nach Meerrettich oder Lakritze schmeckende Kräuter und staunte über das grüne Hannover. Außerdem nahmen beide an einem Bundestreffen zu Umwelterziehung in Hannover teil.

 

Ähnlich begeistert sind 20 Pädagogen aus Umweltbildungszentren in Weißrussland, die sich diese Woche auf Vermittlung der Umweltorganisation Janun in Hannover über Energie fortbilden. „Uns fasziniert das Verhältnis der Hannoveraner zur Natur“, sagt Lilia Strotschuk. Winfried Noack, ehemaliger Leiter der Freiluftschule, hatte vergangenes Jahr in Minsk Duft- und Kräutergarten vorgestellt. „Er hat uns in die Rolle von Kindern versetzt, die die Natur sinnlich erleben“, sagt Strotschuk. Die Methode wird dort jetzt in Schulen eingesetzt. Die Gärten, „Marke Hannover“, haben sich von Minsk aus inzwischen schon landesweit in Umweltbildungszentren und auch an einfachen Schulen ausgebreitet.

 

Natur sinnlich erleben“: Weißrussische Pädagogen testen einen Solarkocher. Bild: Surrey

 

"Deister aktuell" vom 28.05.2008

GROSSGOLTERN (nr).

20 weißrussische Umweltpädagogen waren vom 18. bis 23. Mai auf dem ideenHOF zu Gast.

Im Mittelpunkt des Seminars, dass der ideenHOF gemeinsam mit dem Schulbiologiezentrum Hannover und JANUN e.V. durchgeführt hat, stand das Thema Energie. Das umweltpädagogische Konzept des ideenHOFes stieß dabei auf Interesse. Insbesondere der Ansatz, Kindern die Natur durch Spiele näher zu bringen, beeindruckte die weitgereisten Pädagogen. Im Schulbiologiezentrum Hannover und dem Schullabor der IGS Mühlenberg experimentierten die Gäste rund um das Thema Sonne. Eine Reihe konkreter Ideen nahmen die Teilnehmer mit nach Hause, wo diese in zehn unterschiedlichen umweltpädagogischen Einrichtungen Anwendung finden sollen. Auch in die Lehrpläne für die weißrussischen Schulen sollen einige der kennengelernten Ideen einfließen. Gefördert wurde das Seminar von der Stiftung West-Östliche Begegnungen und der Bingo-Lotto Umweltstiftung. Foto: nr Die Delegation aus Weißrussland nimmt Ideen mit nach Haus, die in umweltpädagogischen Einrichtungen Anwendung finden sollen.

 

Hannoversche Allgemeine Zeitung, Mai 2006
  Die neue "Mutter" ist schon akzeptiert
Am liebsten haben Franz, Lotta und Emilie es, wenn ihr Ziehvater Jan Moneke sie mit "Kommkommkommkomm" anspricht. Dann schnattern die drei Graugansküken als Antwort ganz aufgeregt. Mit dem Trio will das Schulbiologiezentrum sich neue "Mitarbeiter" heranziehen. Moneke und seine Kollegin Bettina Knälmann wandeln dabei ein wenig auf den Spuren von Konrad Lorenz. Doch der Verhaltensforscher, der einst als Gänsemutter berühmt wurde, wäre wohl nicht ganz zufrieden gewesen. Die Küken durften nach dem Schlüpfen noch zwei Tage bei einer Gänsemutter bleiben - sie sind deshalb nicht völlig auf Menschen fixiert und werden später bei der Partnersuche hoffentlich keine Orientierungsprobleme bekommen.  

Doch im Moment interessieren Franz, Lotta und Emilie sich wesentlich mehr für Gänseblümchen und Löwenzahn, die sie in großen Mengen vertilgen, wenn sie nicht gerade schlafen. Und beim Aufwachen rufen die drei sofort nach den Zieheltern. Auch wenn sie im Moment noch sehr an deren Rockschößen hängen - sie werden noch in diesem Schuljahr ihren Dienst antreten, damit Schüler das Verhalten von Graugänsen aus eigener Anschauung kennen lernen. bil/Blüher

 

HAZ, 09.03.06

Der flinke Heinrich setzt sich durch
Von Bärbel Hilbig


Wer würde nicht gerne mal ein bisschen Gott spielen und eine eigene kleine Welt schaffen? Vor elf Jahren durften Dorit Plenge (25), Daniela Buchholz (25) und Oliver Domko (24) dieses Gefühl ein wenig auskosten: Mit ihren Mitschülern setzten die drei bei einem Besuch im Schulbiologiezentrum Pflanzen in ein Terrarium, das sie anschließend abdichteten. Jetzt haben sie wieder vorbeigeschaut, um zu sehen, wie es ihrer Biosphäre geht.

Erfolgreiches Experiment:
Dorit Plenge, Daniela Buchholz, Annette Heppner, Oliver Domko, Nurdan Boran, Maike Bernhardt und Nicko Meier.

"Wir wollten ausprobieren, ob sich ein solches geschlossenes System erhält und einen Kreislauf entwickelt, sagt Ingo Mennerich (55) vom Schulbiologiezentrum. Lehrerin Annette Heppner (48) aus Nienburg begleitete ihre ehemaligen Schüler ­ und hatte die Kinder ihrer jetzigen Klasse dabei. Manche wie Nurdan (11), Maike (11) und Nicko (11) sind genauso alt wie die Biosphäre."Ich hätte nie gedacht, dass es so lange bestehen würde, staunte Domko, der in der Zwischenzeit Landschaftsgärtner gelernt hat und jetzt Freiraumplanung studiert. Ein Schönheitspreis ist mit der Biosphäre sicher nicht zu gewinnen: Am Boden des Mini-Urwalds modert es, die Glaswände sind beschlagen. Die Bartbromelien haben nicht überlebt. Aber der damals gepflanzte "Flinke Heinrich" hat sich prächtig fortgepflanzt. Moose sprießen, und je nach Jahreszeit wachsen auch Brennnesseln. Die Schüler hatten damals auch jeder eine Biosphäre im Gurkenglas angelegt. Die von Domko bestand immerhin sechs Jahre ­ bis seine Mutter sie zum Gießen öffnete. "Sie wusste nicht, dass das unnötig ist." Die Pflanzen hielten den Kulturschock nicht aus. "Sie hatten sich zu sehr an ihre eigene Welt gewöhnt."
Die Idee zu dem eigenständigen Ökosystem hatte Ingo Mennerich von einer Reise nach Arizona mitgebracht. Dort war in den neunziger Jahren mit einer riesigen Biosphäre, in der auch Tiere und Menschen lebten, experimentiert worden. Doch viele Arten starben sehr schnell, der Sauerstoff wurde knapp und das Experiment abgebrochen. Das droht der Schüler-Biosphäre nicht. "Die größte Gefahr für sie besteht darin, dass sie eines Tages einem Kollegen im Weg steht", meint Mennerich. bil

Foto: Blüher

Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung

 

HAZ, 23.06.2005
Keine Angst vor kleinen Tieren
Grundschüler und Senioren
lernen gemeinsam etwas über die Bienen im Schulbiologiezentrum

Von Bärbel Hilbig


Angst vor Bienen hat Svea Sieverding zum Glück nicht. Sonst hätte die Achtjährige den Besuch im Bienenhaus des Schulbiologiezentrums sicher weniger genossen. "Bienen sind eigentlich liebe Tiere", meint Svea. Die Zweitklässlerin und ihre Mitschüler durften gestern einen richtigen Bienenstock auseinander nehmen. Svea pustete dabei mit einem Blasebalg Rauch auf die Bienen, damit sie sich nicht so aufregen. "Das ist cool", findet die Achtjährige. Ihre Mitschülerin Marike Berndmeyer traute sich sogar, eine Wabe anzufassen und den anderen zu zeigen.

"Ich würde das nicht machen. Das ist mutig", lobt Gertrud Marquardt. Die Seniorin hat Marike und die anderen zum Unterricht im Bienenhaus begleitet. Seit einem Jahr unternehmen die Grundschüler und einige Senioren in der Gruppe "Alt trifft Jung" regelmäßig etwas. "Wir machen das, damit die Kinder ein Verhältnis zu älteren Menschen bekommen", sagt die 80-jährige Käthe Brockamp. Und die Kinder genießen es, gleich mit mehreren Großmüttern unterwegs zu sein, die eine Mischung aus Fürsorge und klaren Erziehungsvorstellungen an den Tag legen. Zumindest Käthe Brockamp ruft durchaus auch mal einen Schüler zur Ordnung, der gerne aus der Reihe tanzt.
Im Bienenhaus hat Katharina Matuschke-Graf vom Schulbiologiezentrum der Gruppe auch viel über Bienen erklärt. Für Christian blieb dabei eine Frage offen: "Was ist, wenn die Königin stirbt?" Dazu hatte jeder Schüler so seine eigene Theorie. "Dann wird eine andere Arbeiterin zur Königin gewählt", meinte der achtjährige Israel. Nicolas glaubte eher, dass die fleißigste Biene zum Oberhaupt im Insektenstaat wird. Clemens schließlich wusste die Antwort. "Das Ei, in dem die neue Königin ist, wird ganz besonders gepflegt."
Die Idee für den Besuch im Bienenhaus kam von einer Seniorin. "Sie wollte gerne Bienen sehen. Leider konnte ausgerechnet sie nicht mitkommen", sagt Monika Sonneck vom Freizeitheim Lister Turm, die vor fünf Jahren "Alt trifft Jung" gegründet hat. Svea, die die Bienen einnebeln durfte, hat die Aktion mit den alten Damen wieder einmal gefallen. "Ich finde das gut, weil sie nett sind."
Die Gruppe "Alt trifft Jung" ist offen für interessierte Senioren. Kontakt: Freizeitheim Lister Turm, Telefon 1 68 4-09 49.

 
Mutige Marike:
Die Achtjährige zeigt ihren Mitschülern und den Erwachsenen Waben, auf denen Bienen krabbeln.
 
Käthe Brockamp sieht sich mit Clemens, Israel und Nicolas (von links) ein Bienenmodell an.

HAZ; 01.06.2005
Diese Pflanzen haben es in sich
Apothekergarten besteht seit fünf Jahren /
Experten informieren über Heilkräuter

Sie sehen nicht nur schön aus – Heilpflanzen haben es oft in sich. Denn viele helfen nicht nur gegen Krankheiten, sondern sind außerdem recht giftig. „Deshalb darf man auch bei Arzneien auf Pflanzenbasis nicht nach dem Motto verfahren, viel hilft viel“, sagt Martin Tegtmeier, Herstellungsleiter bei der Arzneimittelfirma Schaper & Brümmer. Tegtmeier und etliche andere Heilpflanzenexperten haben den Apothekergarten des Schulbiologiezentrums angelegt, der vor fünf Jahren zur Expo eröffnete. Inzwischen wachsen dort rund 140 Heilkräuter wie Salbei, das bei Mund- und Rachenentzündungen hilft. „Viele Kinder und Erwachsene wissen nicht, woher die Inhaltsstoffe pflanzlicher Arzneimittel kommen“, sagt Tegtmeier. Das lässt sich im Apothekergarten anschaulich nachvollziehen: Pflanzen, die auf dieselben Organe wirken, stehen im selben Beet – wie Maiglöckchen und Fingerhut, die beide das Herz beeinflussen. Kalendula, wildes Stiefmütterchen und Lavendel wachsen ebenfalls in Nachbarschaft, sie werden zur Wundheilung oder Hautpflege genutzt.

Sie kennen sich im Apothekergarten aus: Martin Tegtmeier und Winfried Buthe.
Bild: Orlowski

Apothekerkammer und Landesapothekerverband haben das Anlegen des Schaugartens finanziert und unterstützen den Unterhalt. „Damit es nicht heißt Expo und hopp, haben wir auch einen Verein gegründet“, sagt Apotheker Winfried Buthe. Die Mitglieder, meist Apotheker und Lehrer, bieten Führungen an und erklären dabei zum Beispiel, wie sich der medizinische Einsatz mancher Heilpflanze im Lauf der Zeit änderte. „Goethe nahm eine Arnikatinktur gegen seine Herzschwäche“, sagt Prof. Udo Eilert. Das ist heute verboten: Arnika ist hochgiftig und wird nur noch äußerlich als Salbe und Tinktur eingesetzt. bil
Führungen durch den Apothekergarten gibt es am zweiten Sonntag jedes Monats um 10.30 Uhr. Der Garten liegt im Schulbiologiezentrum, Vinnhorster Weg 2 (Telefon 1 68-4 76 65).

Im 17. Jahrhundert bekamen Nierenkranke Fingerhutextrakt. Heute weiß man, dass die Substanz aus gemahlenen Blättern der giftigen Pflanze, richtig dosiert, aufs Herz wirkt und die Durchblutung fördert.

Neue Presse 07.06.0

Geheimnisvolle Welt der Heilkräuter

HANNOVER. Ein blühendes Vermächtnis der Expo etabliert sich als Ausflugsziel in Hannover. Der Apothekergarten im Schulbiologiezentrum lockt fünf Jahre nach seiner Renovierung zur Weltausstellung jährlich hunderte Gäste an den Vinnhorster Weg – das nächste Mal am Sonntag, 12. Juni (11 bis 14 Uhr), beim Tag der offenen Tür.
Grund zur Freude also bei einem Ortstermin mit den „Gründervätern“ des Gartens – auch wenn Martin Tegtmeier, Herstellungsleiter bei der Pharma-Firma Schaper & Brümmer, angesichts der Kräuterbeete bedenkliche Töne anstimmte: Discounter verkauften billig Pflanzenheilmittel, böten aber keine Beratung an. „Der Druck auf die Apotheken steigt gewaltig.“
Mit den Beeten, die hier 1930 angelegt wurden, hat der Garten heute nicht mehr viel gemein. Vor allem Schüler lassen sich gerne entführen in die Welt der 140 Heilkräuter mit geheimnisvollen Namen wie Blutwurz, Huflattich oder Mönchspfeffer. fm

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 18.04.2005

Der Molch ist im Tümpel der Star
Sonntag ist Käschertag: Kinder ziehen im Schulbiologiezentrum Tiere aus dem Wasser - Von Bärbel Hilbig -

Es gibt nicht genug Käscher. Das ist Kathrin Osterwalds erste Sorge, als sie sieht, wie viele Kinder mit ihr Tiere im Teich suchen wollen. Sonntagmorgen drängen sich zahlreiche Kinder und Eltern im Schulbiologiezentrum - die ganz Kleinen wollen

Meerschweinchen streicheln, manche kommen fast jede Woche, andere gehen mit einer Mitarbeiterin in den Wald, wo sie Kräuter sammeln.
Besonders viele Kinder finden es spannend, selbst im Teich nachzusehen, was für Tiere sich nach dem kalten Winter dort wieder regen. "Also gut, dann teilt ihr euch die Käscher", sagt Kathrin Osterwald. Über dem kleinen Teich gibt es Stege, so dass die Kinder besser "tümpeln" können. Sie schöpfen Wasser mit reichlich Laub in Schalen und Eimer. "Die Molche stehen unter Naturschutz. Das ist was Besonderes, wenn ihr sie findet", erklärt Osterwald. Justus hat als erster Glück. In seinem Käscher zappelt ein dicker Molch mit Zacken auf dem Rücken. Großzügig gibt Justus den Eimer weiter, damit die anderen auch gucken können. "Oh, ist der groß", staunt Jana. Die Fünfjährige wechselt sich mit ihrer Schwester Lea am Fangnetz ab und hat auch bald etliche Tiere herausgefischt.

Neben Molchen gibt es Wasserläufer, Ruderwanzen, Schnecken und vieles mehr. Manches können die Kinder erst später unter dem Mikroskop erkennen. Der sechsjährige Tobias arbeitet mit seinen Freunden im Team. Er hat einen Molch mit orangefarbenem Bauch gefangen. "Ich lass jetzt alles wieder in die Freiheit", verkündet sein Freund Gregor und kippt die Schale aus. "Ich hab einen halben Frosch!", ruft Johanna. Ganz so ist es nicht: In ihrem Eimer strampelt kein halbiertes Tier, sondern eine Kaulquappe - die aber schon Beinchen hat. "In der Schule habe ich gelernt, dass es sie gibt. Aber ich hatte vorher noch nie eine gesehen", sagt Johanna zufrieden.
FOTOS: Guck mal, wer da krabbelt: Ein bisschen skeptisch blickt Jana ja schon auf den Molch, den sie gemeinsam mit den anderen Kindern im Schulbiologiezentrum in Burg aus dem Tümpel gekäschert hat. Thomas (2)
 

Hannoversche Allgemeine Zeitung,
05.04.2005

Unterricht zum Anfassen
Drittklässler lernen im Schulbiologiezentrum Gartenarbeit kennen
Unterricht unter freiem Himmel: 20 Kinder aus der Grundschule Alemannstraße haben gestern einen sehr aufregenden Schultag erlebt: Im Gemüsegarten des Schulbiologiezentrums haben die Drittklässler gelernt, wie sie ein Beet anlegen, Erbsen und Möhren aussähen, Salat pflanzen und Saatkartoffeln setzen. Gärtner Jan Moneke zeigte den Schülern der Klasse 3c zum Beispiel, wie sie das Beet vor dem Einsäen harken sollen. "Wenn so ein dicker Klumpen auf einem Samen draufliegt, hätte der sonst Schwierigkeiten beim Wachsen." Das Schulbiologiezentrum hat zum ersten Mal allen knapp 60 Grundschulen das Angebot für zwei Gartenarbeitstage gemacht - 30 Schulen griffen zu.

  Die Schüler aus der Alemannstraße waren eifrig bei der Sache. Eine Gruppe grub einen langen Graben für die gekeimten Kartoffeln. "Mann, ist die weich", staunte Jasmin, als sie eine Kartoffel in der Hand hielt. Die Kinder legten die Kartoffeln in den Graben und bedeckten sie vorsichtig mit Erde, damit die Keime nicht abbrechen. Ihre Mitschüler hatten derweil ihr Beet vorbereitet. "Jetzt pflanzen wir den Salat ein, und zwar so, dass die Blätter über und die Wurzeln unter der Erde sind", erklärte der Gärtner.
Als die Gruppe vom Kartoffelbeet kurz danach herüberkam, staunte ein Mädchen beim Anblick der Salatpflänzchen: "Ist bei euch schon was gewachsen?" Doch Mitschülerin Özge wiegelte ab. "So schnell wächst doch nichts!" So konzentriert und ernsthaft hat Klassenlehrerin Angelika Henschel ihre Schüler selten erlebt. "Ich bin ganz beeindruckt. Sie hören dem Gärtner genau zu und können das Gelernte gleich umsetzen." Die Schüler lernten auch verschiedene Bodenarten und Gemüse kennen. "Jedes Kind fasst alles an und macht jeden Arbeitsschritt selbst. Sie erfahren, dass Gemüse Zeit braucht zum Wachsen", erläutert Mitarbeiterin Bettina Knälmann. Ziel sei es, den Schülern gärtnerische Techniken beizubringen. "Und vor allem sollen sie Spaß dabei haben", betont sie. "Und das ist genau das richtige Alter", ergänzt Leiter Klaus Thomaier. "Wir hoffen, die Kinder so zu begeistern, dass sie weitermachen wollen." bil
 
Bodenarbeit: Nawid (oben) sät mit seinen Mitschülern Erbsen ein. Gärtner Jan Moneke (unten) zeigt Kira, wie sie den frisch gepflanzten Salat wässern muss. Orlowski (2)