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Bildung für Nachhaltige Entwicklung
im Schulbiologiezentrum Hannover

Einleitung


Bildung für Nachhaltige Entwicklung wurde in den letzten 10 Jahren ins Zentrum der Arbeit des Schulbiologiezentrums Hannover gestellt, denn mehr denn je ist unbestritten, dass die Menschen einen nachhaltigeren Lebensstil entwickeln müssen, um die Zukunft zu sichern. Nur so können wir den aktuellen Herausforderungen der Zukunft wie Globalisierung, Klimawandel, Artensterben, Digitalisierung und Mobilität erfolgreich begegnen. Selbst das Weltwirtschaftsforum in Davos hat dies 2020 festgestellt. Erstmals waren unter den fünf größten Risiken für die Zukunft der Welt nur Themen, die Kern einer Bildung für nachhaltige Entwicklung sind: Wetterextreme, Versagen beim Klimaschutz, Naturkatastrophen, Verlust der Artenvielfalt und menschengemachte Umweltkatastrophen.
Die Fridays for Future Bewegung hat diese Fragen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Der überwiegende Teil der jüngeren Generation leidet jedoch an einer wachsenden Naturentfremdung, die dazu führt, dass z.B. viele Schüler*innen der 4. Klassen noch nie richtig im Wald gewesen sind und Natur eher als bedrohlich und befremdlich empfinden. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen die Bedeutung von originären Naturerlebnissen für eine positive kindliche Entwicklung. Auch ist eine gute emotionale Bindung eine Grundvoraussetzung für ein späteres gesellschaftliches Engagement z.B. für Natur- und Umweltschutz, was wieder essentiell für die Zukunftssicherung ist. Nur was man kennt, schützt man auch. Der Mangel an Naturerfahrungen wird deshalb in engem Zusammenhang mit den immer häufiger auftretenden Entwicklungsdefiziten bei Kindern gesehen (Natur Deficit Disorder).
Kinder erleben kaum noch den Ursprung von Lebensmitteln. Die Schulgartenarbeit wurde darum als ein zentrales Thema der BNE in den letzten Jahren ausgeweitet.
Unsere zahlreichen „Gemüsekurse“ tragen dieser Entwicklung ebenfalls Rechnung.

Ziele

Unser Ziel ist es, nachhaltiges Handeln der Schüler*innen zu fördern. Neben den naturwissenschaftlichen und ökologischen Aspekten rücken ökonomische und soziale Auswirkungen in den Fokus.
Außerdem tragen wir auch durch unsere Fortbildungen für Lehrer*innen BNE in die Breite.
Die Kern-Themen des Schulbiologiezentrums im Rahmen der BNE sind:

  • Energie
  • Klima
  • Ernährung/Gesundheit
  • Biodiversität
  • Ökologie
  • Ressourcen

Die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
(Sustainable Development Goals)

Foto und Montage: Ingo Mennerich

Das "Raumschiff Erde" ist ein zur "Biosphäre" gemachter (mit passendem Gebläse bei uns ausleihbarer) "Water-Walking-Ball".

Raumfahrer(innen) die sich sich auf dieses Experiment einlassen, werden sich schnell mit den essenziellen Bedingungen des Lebens auseinandersetzen müssen.

Können wir in dieser isolierten "Welt" überhaupt überleben? Und wenn, dann wie?

Was brauchen wir überhaupt zum Leben?

Was ist im Leben wirklich wichtig?

   

 

Einige ausgewählte Kurse mit
BNE-Schwerpunkten:


1.
Verschiedene Kurse zum Thema Energie und Klimawandel
im Energie-LAB Hannover

Unsere "Energie-LAB"-Seite

www.energie-lab.de


2. Verschiedenen Kurse zum Thema Biene und Bedeutung von Insekten

Unsere "Bienen-Seite"(Bienen, Wespen, Hummeln usw.)

www.schulbienen-hannover.de


3. Klimafrühstück

Mehr dazu (PDF)


4. Tropen

Mehr dazu (PDF)


5. Sand: Eine endliche Ressource

Mehr dazu (PDF)


6. Wald der Zukunft

Mehr dazu (PDF)


7. Bioethanol: Vom Acker in den Tank? (Energie-LAB)

www.energie-lab.de

Mehr dazu (Projekt der UN-Dekade 2005-2014)


8. Blütenökologie

Mehr dazu (PDF)


9. Untersuchung von Laubstreu oder Kompost


10. Verschiedene Kurse zu Thema Wald oder See

Unsere "Wald-Seite" (Wald-Ökologie und Verwandtes)


11. Klima und Pflanze

Mehr dazu (PDF)


12. Gemüsekurse: pflanzen, pflegen, ernten, kochen, essen


13. Klima und Wetter: was beeinflusst unser Wetter

 

BNE-Projekte, an denen das Schulbiologiezentrum Hannover teilnimmt:

1. „Die Politische Pflanze“

Mais: Welche Auswirkungen haben politische Entscheidungen auf die nachhaltige Entwicklung von Ökosystemen?

https://www.die-politische-pflanze.de/startseite

2. „Dinoa“ - Ein Projekt zur Verbreitung von BNE über soziale Medien

https://www.umweltbildung.de/dinoa.html



Die Deutsche UNESCO-Kommission hat im August 2013 das Schulbiologiezentrum Hannover mit dem eingereichten Thema "Nachwachsende Treibstoffe: Vom Acker in den Tank?" als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.
Die Auszeichnung erhalten Initiativen, die das Anliegen dieser weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen: Sie vermitteln Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln.

 

 
   

"Bildung für nachhaltige Entwicklung" hat
"nachhaltige Entwicklung von Bildung" zur Voraussetzung!

Statt eines "Leitbildes":

 

"Nachhaltig handeln" bedeutet für uns:

  • Vorsorge zu tragen, dass dem System Erde nicht mehr Ressourcen entnommen werden als natürlich nachwachsen können.
  • Vorsorge zu tragen, dass die Grundlagen des Lebens erhalten bleiben.
  • Vorsorge zu tragen, dass wir - mit Kenntnissen und Fähigkeiten ausgestattet - gemeinsam die Aufgaben lösen können, die uns eine zunehmend globalisierte Welt aufgibt.
  • Vorsorge zu tragen, dass diese Kenntnisse und Fähigkeiten so vermittelt werden, dass sie anschaulich, handlungs- und erfahrungsorientiert sind

Nachhaltiges Handeln sollte auf der Kenntnis der komplexen und empfindlichen Zusammenhänge auf diesem Planeten fußen.
Das heißt: Handeln und Wissen bilden eine dialektische Einheit.


"Vom Wissen zum Handeln":

Dies war und ist der Leitfaden unseres Unterrichts- und Themenangebots, lange bevor der forstwirtschaftlich geprägte Begriff der "Nachhaltigkeit" Eingang in den politischen und pädagogischen Sprachgebrauch fand.
Handeln und Wissen sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Die aktive Auseinandersetzung mit Naturphänomenen führt zur Aneignung von Wissen dass wiederum zu verantwortungsvollerem, nachhaltigeren Handeln führen kann.

Diesen Prozess zu begleiten achten wir als unsere Aufgabe.

Neben globalen, aber stets praktisch erfahrbaren Aspekten wie dem Gewässer- und Bodenschutz, dem Erhalt des tropischen Regenwaldes oder der Klimaproblematik stehen ganz kleinschrittige und emotionial höchst tiefgreifende Erlebnisse in einer naturnahen Umgebung im Vordergrund:
Der Umgang und Erfahrungen mit konkreten, erlebbaren Pflanzen und Tieren in ihrer natürlichen oder nachgebildeten Umgebung.
Hier bildet sich das Große im Kleinen, Überschaubaren ab und führt zu einer Empathie und Respekt fördernden Einstellung gegenüber der belebten und unbelebten Natur.
Dies ist besonders im Hinblick auf eine wachsende Entfremdung von der physisch erfahrbaren Natur von großer Bedeutung.

An konkreten, selbst erfahrbaren Dingen wird vorausschauendes Denken und Handeln eingeübt, mit Freude am gemeinsamen Lernen und Erfolg.
Diese Erfahrungen bilden die Grundlage eines wachsenden, eigenständigen Verantwortungsgefühls für diese Welt.

Zur nachhaltigen Entwicklung gehört für uns aber auch die fachliche Qualifikation junger Menschen für eine Welt von Morgen, eine Welt, die durch zunehmend komplexere Entdeckungen und Erfindungen, aber auch durch Konflikte gekennzeichnet ist. Eine Welt, in der Neugier, Staunen, die Fähigkeit zum Austausch von Erfahrungen, die Freude an der Lösung von Problemen im Team, die Teilhabe an der gemeinsamen Lösung von Konflikten zu Grundqualifikationen eines friedlichen globalen Miteinanders werden.
Dazu gehört die naturwissenschaftliche Grundbildung vom frühen Kindesalter bis hinauf zum jungen Erwachsenen und die Aus-und Weiterbildung derjenigen, die diesen Prozess begleiten.


 

 

"Schulkinder müssen die Wahrheit ertragen lernen - dazu muss man sie ihnen allerdings sorgfältiger erklären als durch Schlagworte und Drohkulissen. Den Kleinsten jedoch sollten wir zuerst die Natur in ihrer ganzen Kostbarkeit zeigen, ehe wir davon erzählen, dass wir gerade dabei sind, diese zu zerstören. Das lernen sie früh genug.

"Das Klimawissen der Siebenjährigen", Sandra Kegel in der FAZ, 11.12.09